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Hybridheizung: Kosten, Funktion, Vor- und Nachteile

Bei einer Hybridheizung ergänzen sich zwei oder mehrere Heizungssysteme, um ein Höchstmaß an Effizienz zu erzielen. Wenn es draußen sehr kalt ist, stoßen beispielsweise Wärmepumpen gerade in Altbauten an ihre Leistungsgrenze. Ab einem gewissen Punkt werden sie ineffizient. An dieser Stelle springt dann ein weiteres Heizungssystem wie eine Gas- oder Ölheizung ein. Wir erklären, wie genau das funktioniert, welche Arten von bivalenten Heizungen Sinn machen und geben einen Überblick zu Kosten und Förderungen.
 
 

Was ist eine Hybridheizung?

Eine Hybridheizung kombiniert zwei oder mehrere Heizungssysteme. Ziel ist es, dass sich die Heizungssysteme ergänzen und die Schwächen des jeweils anderen Systems ausgleichen. Durch das optimale Zusammenspiel aller Wärmeerzeuger lässt sich so ein Höchstmaß an Effizienz erzielen.

Eine Kombination von zwei Heizungsanlagen wird als bivalente Heizung bezeichnet. Bei der Kombination von mehr als zwei Systemen spricht man von einer multivalenten Heizung.

 

Beispiel: Hybrid-Wärmepumpe im Altbau

Ein typischer Anwendungsfall für eine bivalente Heizung ist eine Hybrid-Wärmepumpe im Altbau. Grundsätzlich arbeiten Wärmepumpen sehr effizient. Sie erzeugen aus einer Kilowattstunde Strom ein Vielfaches an Wärme und kommen so auf Wirkungsgrade zwischen 200 Prozent und 500 Prozent. Moderne Gasheizungen hingegen kommen auf einen deutlich geringeren Wirkungsgrad von etwa 100 Prozent. 

Bei niedrigen Außentemperaturen jedoch nimmt die Effizienz von Wärmepumpen ab. Der Stromverbrauch nimmt stark zu. Das gilt gerade für Gebäude mit niedriger Dämmung und Heizkörpern statt einer Fußbodenheizung, wie es in Altbauten oft der Fall ist. Hier sind hohe Vorlauftemperaturen erforderlich.  

Kommt es zu Minusgraden und die Vorlauftemperatur steigt, wird die bivalente Wärmepumpe durch eine Öl- oder Gasheizung ergänzt. Letztere haben den Vorteil, dass sie temperaturunabhängig funktionieren. Daher finden Gas-Wärmepumpe- und Öl-Wärmepumpe-Hybridheizungen vorranging in Altbauten eine Anwendung.

 

Häufig eingesetzte bivalente Heizungen

Häufig kombinieren Hybridheizungen einen fossilen Brennstoff mit einer regenerativen Heizungsart. Es gibt jedoch durchaus auch Anwendungsfälle, in denen zwei regenerative Heizungssysteme gekoppelt werden. Hier eine Übersicht über die häufigsten Kombinationen und deren Einsatzgebiete: 

  • Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung: Kommt vor allem in Altbauten und Bestandsgebäuden mit noch funktionierender Gasheizung zum Einsatz. Die Wärmepumpe, zumeist handelt es sich um eine Luftwärmepumpe, deckt die Grundlast und die Gasheizung fängt die Leistungsspitzen ab, wodurch sich der Gasverbrauch um bis zu 70 Prozent verringern lässt.  

  • Öl-Wärmepumpe-Hybridheizung: Hier ist der Anwendungsfall ähnlich wie bei der Gas-Hybridheizung. Eine Öl-Hybridheizung kommt meist dann zum Einsatz, wenn kein Gasanschluss vorhanden oder nicht möglich ist.   

  • Pellet-Wärmepumpe-Hybridheizung: Eignet sich vor allem für Gebäude mit sehr hohem Energiebedarf. Durch die Kombination von zwei regenerativen Energiequellen, lässt sich dabei vollständig ohne fossile Brennstoffe heizen. Die Kombination mit einem Pufferspeicher macht hier Sinn, um überschüssige Wärme zu speichern. 

  • Hybridheizungen mit Solarthermie: Die Solarthermie übernimmt gerade im Sommer einen Großteil der Warmwasserbereitung. Dadurch lässt sich der Verbrauch von Öl- und Gasheizungen um bis zu 35 Prozent senken.

Häufig wird auch die Kopplung von Wärmepumpen mit Photovoltaik als Hybridheizung bezeichnet. Auch wenn die Kombination durchaus Sinn macht, handelt es sich dabei nicht um eine Hybridheizung, da eine Photovoltaikanlage Strom und keine Wärmeenergie erzeugt.

Kosten und Förderung

Ein Nachteil bivalenter Heizungen besteht darin, dass Kosten für zwei Heizungssysteme anfallen. In der Praxis ist es jedoch oft so, dass eine neue Heizung mit einer bestehenden gekoppelt wird. Darüber hinaus winken derzeit attraktive Fördermittel für den Einbau regenerativer Heizungen.

 

Was kostet eine Hybridheizung?

Bei bivalenten Heizungen hängen die Kosten von den eingesetzten Heizungssystemen ab. Die folgende Tabelle zeigt grobe Orientierungswerte für verschiedene Hybridheizungen mitsamt der Installation:

Hybridheizung typischer Kostenrahmen (€)
Wärmepumpe + Gas 20.000 bis 35.000 €
Wärmepumpe + Öl 20.000 bis 35.000 €
Wärmepumpe + Pellets 28.000 bis 40.000 €
Gas + Solarthermie 12.000 bis 18.000 €
Öl + Solarthermie 13.000 bis 20.000 €
Pellets + Solarthermie 20.000 bis 30.000 €

 

Förderung in 2025

Für den Wechsel auf eine regenerative Heizungsart wie eine Wärmepumpe erhalten Eigentümer derzeit attraktive Zuschüsse vom Staat. Die Grundförderung umfasst dabei 30 Prozent. Durch zusätzliche Voraussetzungen lässt sich diese Grundförderung auf bis zu 70 Prozent aufstocken. Eine Übersicht erhalten Sie in unseren Informationen zum BEG

Wichtig für Hybridheizung: Sogenannte EE-Hybridheizungen (Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen), die zwei regenerative Energieträger koppeln, werden vollständig gefördert. Bei der Kopplung von einem fossilen und einem regenerativen Heizungssystem ist lediglich der regenerative Teil der Heizung förderfähig. Bei einer Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung beispielsweise bedeutet das, dass lediglich die Wärmepumpe die Förderung erhält. Voraussetzung für den Erhalt der Heizungsförderung ist außerdem, dass 65 Prozent des Wärmebedarfs durch den regenerativen Teil der Heizung gedeckt wird.

Handelt es sich um ein kombiniertes Gerät, bei dem die Anschaffungskosten für die regenerative und fossile Heizung nicht trennbar sind, gilt die Förderung lediglich für 65 Prozent der Anlage.

 

Vor- und Nachteile

Bivalente Heizungen vereinen die Vorteile aus zwei Welten, um so die Effizienz zu erhöhen und Heizkosten zu senken. Es gibt jedoch auch Nachteile wie die höheren Anschaffungskosten und der benötigte Platz.

 

Vorteile

  • Höhere Effizienz: Durch die Kombination mit einer Wärmepumpe lässt sich der Verbrauch von Öl und Gas um bis zu 70 Prozent reduzieren.
  • Geringere Kosten: Das führt gleichzeitig zu geringeren Heizkosten. Gerade im Hinblick auf die steigende CO2-Steuer wird die Reduktion des Öl- und Gasverbrauchs zunehmend wichtiger.
  • Gute Übergangslösung: Eine Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung lässt sich übergangsweise einsetzen, bis ein Altbau saniert wird. Nach der Sanierung nimmt die Vorlauftemperatur durch die bessere Dämmung ab und die Wärmepumpe kann die Heizlast alleine tragen.
  • Attraktive Förderung: Mit Zuschüssen vom Staat lassen sich die Anschaffungskosten für bivalente Heizungen erheblich senken.

Nachteile

  • Höhere Anschaffungskosten: Vorausgesetzt, beide Teile der Hybridheizungen werden neu eingebaut.
  • Höhere Wartungsintensität: Durch den Einsatz von zwei Systemen, steigt der Wartungsaufwand.
  • Zusätzlicher Platzbedarf: Durch die zweite Heizung als Unterstützung benötigt eine bivalente Heizung mehr Raum als ein monovalentes System.

Der Pufferspeicher als sinnvolle Erweiterung

Gerade bei hybriden Heizungsanlagen kann die Ergänzung mit einem Pufferspeicher Sinn machen. Dieser speichert überschüssige Wärme zwischen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar zu machen.  

Ohne Pufferspeicher muss sich die Heizung je nach Bedarf häufig an- und wieder ausschalten. Dieser Taktbetrieb erhöht den Verschleiß der Anlage und steigert die Energiekosten. Gerade Wärmepumpen arbeiten effizienter, wenn sie nicht ständig hoch- und runtergeregelt werden. Auch Gasheizungen arbeiten energiesparend, wenn sie eine größere Menge Wärme auf einmal erzeugen und diese zwischenspeichern. 

 

Die Regelung und Steuerungsvarianten

Die Regelung von bivalenten Heizungen entscheidet, wann welches System einspringt. Sie ist somit grundlegend für einen effizienten Betrieb. Die Heizungsregelung bezieht Verbrauchsprognosen und Temperaturdaten heran, um so die optimale Einstellung zu finden. 

Bei der Einstellung der Regelungen sind grundsätzlich folgende Strategien zu unterscheiden:

 

Regelungsstrategie Funktionsweise Vorteil Nachteil
Parallelbetrieb Beide Wärmequellen arbeiten gleichzeitig je nach Bedarf. Schnelle Wärmebereitstellung Höherer Energieverbrauch
Alternativer Betrieb Immer nur eine Wärmequelle aktiv, z. B. Wärmepumpe im milden Wetter, Gas/Öl im Winter. Effiziente Energienutzung Verzögerung bei Umschaltung möglich
Vorrangregelung Die nachhaltigste oder günstigste Wärmequelle hat Priorität (z. B. Solarthermie → Wärmepumpe → Gas). Minimaler Energieverbrauch Abhängigkeit von Wetterbedingungen

 

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