AEROTOP® SPK
Luft-Wasser Wärmepumpe mit Kältemittel R290 (Propan)
Leistung 2,3 kW bis 20 kW
Aus dem ihnen zugeführten Strom erzeugen Wärmepumpen ein Vielfaches an Wärme. So gewinnen sie aus einer Kilowattstunde Strom drei bis vier Kilowattstunden Wärmeenergie. Anders als klassische Öl- und Gasheizungen, die einen Wirkungsgrad von höchstens 100 Prozent erzielen, erreichen Wärmepumpen somit einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent. Möglich ist das, indem sie Umgebungswärme aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser entziehen und durch Verdichtung auf ein höheres Temperaturniveau bringen.
Geht es darum, zu bewerten, ob sich das Heizen mit Umweltwärme im Altbau lohnt, gilt immer auch der Vergleich mit alternativen Heizlösungen. So handelt es sich bei der Wärmepumpe um eine sehr effiziente Technologie. Das ändert sich auch in Bestandsgebäuden grundsätzlich nicht.
Dass Wärmepumpen auch im Altbau anderen Heizmöglichkeiten in vielen Fällen durchaus überlegen sein können, bestätigt auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). In einer breit angelegten Feldstudie hat das Forschungsinstitut 56 Wärmepumpenheizungen in Bestandsgebäuden untersucht. Das Alter der Gebäude lag dabei zwischen 15 und 170 Jahren. Das Ergebnis: Über den Studienzeitraum von 5 Jahren lag die CO2-Einsparung der untersuchten Wärmepumpen je nach Haushalt zwischen 27 und 61 Prozent gegenüber einer Gas-Brennwertheizung. Die analysierten Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichten eine Jahresarbeitszahl (JAZ) zwischen 2,5 und 3,8. Demnach waren sie dazu in der Lage, aus einer Kilowattstunde Strom das zweieinhalb bis fast Vierfache an Wärme im Durchschnitt eines Kalenderjahres zu erzeugen. Als noch effizienter erwiesen sich die untersuchten Erdwärmepumpen, die eine JAZ zwischen 3,3 und 4,1 erzielten. Eine vollständige Zusammenfassung der Studienergebnisse liefert die Pressemitteilung des Fraunhofer ISE.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass eine Wärmepumpe im Altbau durchaus Sinn machen kann. So fasst es auch der Koordinator des Feldtests Dr. Marek Miara zusammen: ,,Das Alter des Gebäudes ist nach den im Projekt erhobenen Daten nicht relevant. Auch ein Umstieg auf Flächenheizsysteme ist nicht zwangsläufig erforderlich, da die Ergebnisse zeigen, dass auch Heizkörper mit vergleichsweise geringen Temperaturen betrieben wurden.” Gerade unter der Berücksichtigung, dass die Ergebnisse der Untersuchung bereits mehr als 5 Jahre zurückliegen und sich die Wärmepumpentechnologie seitdem deutlich weiterentwickelt hat, besitzt diese Aussage heute wohl noch mehr Gültigkeit als damals.
Das Baujahr eines Gebäudes spielt demnach keine Rolle, wenn es darum geht, ob sich eine Wärmepumpe lohnt oder nicht. Umgekehrt bedeutet das jedoch nicht, dass sich jede unsanierte Altbauhülle für eine Wärmepumpe eignet. Denn durchaus entscheidend für die Effizienz einer Wärmepumpenheizung ist der energetische Zustand der Immobilie. Selbst wenn sich eine Wärmepumpe als effizienteste Heizung gegenüber anderen Heizungsarten für eine konkrete Immobilie erweist, stellt sich auch immer noch die Frage nach dem Optimum. Also unter welchen Bedingungen arbeitet eine Wärmepumpe maximal effizient? Das gilt sowohl für die Installation einer Wärmepumpe im Altbau als auch im Neubau.
Wärmepumpen arbeiten besonders effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Dabei handelt es sich um die Temperatur des Heizungswassers, bevor es über Rohrleitungen zu den Wärmeverteilern in Form von Heizkörpern und Fußbodenheizung abgegeben wird. In einem schlecht gedämmten Altbau mit zu kleinen Heizkörpern reicht die vorhandene Fläche womöglich nicht aus, um den erhöhten Wärmebedarf bei niedrigen Vorlauftemperaturen zu decken. Demnach muss die Temperatur steigen, um denselben Raum zu beheizen. Ist das der Fall, steigt der Stromverbrauch der Wärmepumpe und die Effizienz nimmt ab.
Geht es um die optimalen Voraussetzungen für Wärmepumpen, lassen sich demnach folgende Punkte zusammenfassen:
Nichtsdestotrotz gilt: Auch ohne die genannten Voraussetzungen kann sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnen, wie der Feldtest des Fraunhofer ISE zeigt. Die oben genannten Faktoren erhöhen jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass eine Wärmepumpe maximal effizient arbeitet. Je weniger der genannten Voraussetzungen erfüllt sind, desto wichtiger ist eine sorgfältige Planung und Vorab-Analyse. Eine zentrale Rolle spielt dabei die individuelle Heizlastberechnung. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viel Wärme ein Gebäude tatsächlich benötigt und ob dieser Bedarf mit einer Wärmepumpe wirtschaftlich gedeckt werden kann.
Insgesamt liegen die Kosten für eine Wärmepumpe inklusive Montage bei rund 41.000 Euro. Die folgende Tabelle liefert grobe Orientierungswerte:
Posten | Preis (€) |
Anschaffungskosten (Premium-)Wärmepumpe | 22.000 |
Installation & Montage inkl. Sockel und Elektro-Installation | 15.000 |
Hydraulischer Abgleich | 1.500 |
Demontage & Entsorgung alte Heizung | 1.500 |
Sonstige Kosten (Genehmigungen, Planung) | 1.500 |
Gesamtkosten | 41.500 |
Je nach Wärmepumpenart können die Kosten höher ausfallen. So erfordert die Installation einer Sole-Wasser-Wärmepumpe Erdarbeiten wie eine Brunnenbohrung, was zu weiteren Aufwendungen führt.
Vorteil beim Umrüsten auf eine Wärmepumpe im Altbau sind die derzeit attraktiven staatlichen Förderungen. Für den Wechsel von einem fossilen Brennstoff wie Öl oder Gas auf eine Wärmepumpe erhalten Eigentümer aktuell Zuschüsse von bis zu 70 Prozent. Die hier genannten Anschaffungs- und Installationskosten würden sich demnach von 41.000 Euro auf 12.450 Euro reduzieren.
Hybridheizungen als Kompromiss
Eine Hybrid-Wärmepumpe vereint eine Wärmepumpe mit einer weiteren Heizungsart wie einer Öl-, Gas- oder Pelletheizung. Ziel ist es, zwei Heizungsarten miteinander zu kombinieren, die die Schwäche der jeweils anderen Heizungsart ausgleichen. Das kann gerade bei einer Wärmepumpe im Altbau sinnvoll sein.
Während die meiste Zeit des Jahres die Wärmepumpe Warmwasser und Raumwärme bereitstellt, springt die Zusatzheizung dann ein, wenn die Effizienz der Wärmepumpe abnimmt. Das kann im Altbau beispielsweise an sehr kalten Wintertagen der Fall sein. Bei einer steigenden Differenz zwischen der gewünschten Raumtemperatur und der Außentemperatur muss die Wärmepumpe mit höheren Vorlauftemperaturen arbeiten, um den Heizbedarf zu decken. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Wärmepumpe an ihre technische oder wirtschaftliche Grenze stößt, springt der ergänzende Teil der Hybridheizung ein. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Gasheizung handeln, die bei hohen Vorlauftemperaturen deutlich weniger an Effizienz verliert.
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