Heizung mit geöffnetem Ventil

Heizung entlüften: So geht es Schritt für Schritt

Die Heizkörper gluckern, klackern, werden nicht richtig warm oder die Heizung verliert Druck? Dann liegt das häufig daran, dass sich Luft im Heizkreis befindet. Das ist kein Grund zur Sorge, sondern mit der Zeit ganz normal. Wichtig ist jedoch, dass Eigentümer jetzt handeln und die Heizung entlüften. Andernfalls geht Energie verloren und die Heizkosten steigen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Heizung einmal jährlich zu entlüften. Wie genau das funktioniert, erklärt die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung.
 

Was zum Entlüften benötigt wird

Während die meisten Maßnahmen rund um den Service und die Wartung einer Heizung einem Profi überlassen werden sollten, gehört das Entlüften der eigenen Heizung zu den wenigen Maßnahmen, die Eigentümer auch selbst durchführen können. Bevor es losgeht, werden die folgenden drei Dinge benötigt:

  • Entlüftungsschlüssel: Damit wird das Entlüftungsventil am Heizkörper vorsichtig geöffnet und wieder geschlossen. 
  • Auffangbehälter: Wird direkt unter das Ventil gehalten, um das beim Entlüften austretende Wasser aufzufangen. Ein kleiner Eimer oder eine Schüssel genügt.
  • Lappen: Dient dazu, den Heizkörper und den Boden vor Spritzern zu schützen und eventuell ausgetretenes Wasser sofort aufzuwischen.
 

Heizung entlüften ohne Entlüftungsschlüssel

Ein Entlüftungsschlüssel kostet meist nicht mehr als einen Euro und ist somit eine sinnvolle und günstige Investition. Wer keine Lust hat, zum nächsten Baumarkt zu fahren oder auf die Paketlieferung zu warten, der kann das Ventil auch mit einer Flach- oder Wasserpumpenzange aufdrehen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn ein Abrutschen kann zur Beschädigung des Heizkörperventils führen. Neuere Heizkörper haben häufig ein Ventil mit Schlitz. Dieses lässt sich auch mit einem Schraubendreher öffnen.  

 

Heizung entlüften Schritt für Schritt

Ausgerüstet mit Entlüftungsschlüssel, Auffangbehälter und einem Wischlappen, gilt es nun folgende Schritte durchzuführen. 

1. Heizung abschalten

Zunächst gilt es die Heizung auszuschalten. Das ist aus zweierlei Gründen wichtig. So dient es zum einen als Schutzmaßnahme, um Verbrühungen durch das heiße Heizungswasser zu vermeiden. Zum anderen sammelt sich so die Luft im Heizkörper. Lassen Sie die Anlage vor dem Entlüften mindestens 30 Minuten abkühlen. Wie sich der Heizungsbetrieb beenden lässt, unterscheidet sich je nach Gerät. 

Bei Heizungen mit zentralem Bedienelement gibt es häufig einen Schalter für verschiedene Betriebsarten, meist durch ein Symbol gekennzeichnet. Hier lässt sich die Heizung zum Beispiel auf Sommerbetrieb stellen. Zum Ausschalten der Heizung wählen Eigentümer je nach Bedienung entweder den Sommerbetrieb, „0“ oder „Aus“.

Eine andere Möglichkeit bei alten Anlagen ohne zentrales Bedienfeld besteht darin, die Umwälzpumpe auszuschalten. Diese sitzt direkt am Heizkreisverteiler, erkennbar durch ein rundes Pumpengehäuse mit Herstellerlogo wie beispielsweise Wilo oder Grundfos. Dort gibt es meist einen kleinen Schalter oder Drehregler. Wichtig: Vor dem Abschalten gilt es unbedingt das Gerätehandbuch des Herstellers zu lesen.

2. Thermostatventile vollständig öffnen

Nachdem Sie mindestens 30 Minuten gewartet haben, damit das Heizungswasser abkühlt, gilt es nun, alle Thermostatventile vollständig zu öffnen. Dazu drehen Sie das Thermostat an jedem Heizkörper auf die höchste Stufe (5). Das ist wichtig, damit die Luft im Heizungssystem ungehindert zum Entlüftungsventil strömen kann. 

3. Anlagendruck prüfen

Häufig reduziert sich durch das Entlüften der Heizung der Anlagendruck. Dann ist es später erforderlich, Heizungswasser nachzufüllen. Um herauszufinden, ob sich der Druck nach dem Entlüften verringert hat, ist es wichtig, den Anlagendruck vor dem Entlüften zu notieren.   

Gehen Sie zum Heizkessel oder Wärmeerzeuger und suchen dort das Manometer, ein rundes Druckmessgerät oder eine digitale Anzeige. Der Wert wird in bar angegeben. Den aktuellen Druckwert sollten Sie sich notieren. In vielen Einfamilienhäusern liegt er kalt grob im Bereich von 1,0 bis 2,0 bar.

4. Heizkörper entlüften

Nun geht es darum, jeden einzelnen Heizkörper zu entlüften. Wichtig dabei: Die Luft sammelt sich am höchsten Punkt. Arbeiten Sie sich deshalb von oben nach unten. Beginnen Sie in der obersten Etage mit dem Heizkörper, der am weitesten von der Heizungsanlage entfernt ist. Gehen Sie nun wie folgt vor:

  1. Auffanggefäß unter das Entlüftungsventil halten.

  2. Entlüftungsventil langsam mit dem Schlüssel öffnen (gegen den Uhrzeigersinn).

  3. Luft entweichen lassen. Dabei sollte ein Zischen zu hören sein. 

  4. Sobald gleichmäßig Wasser (ohne Luftblasen) austritt, das Ventil vorsichtig schließen (im Uhrzeigersinn). Achten Sie darauf, das Ventil nicht zu überdrehen.

  5. Heizkörper und Ventil abwischen und zum nächsten Heizkörper wechseln.

5. Nach dem Entlüften: Druck erneut prüfen

Nach dem Entlüften gilt es, den Wasserdruck der Anlage erneut zu prüfen. Dabei sollte sich die Anlage immer noch im kalten Zustand befinden. Vergleichen Sie den jetzigen Anlagendruck mit dem Wert, den Sie vor dem Entlüften notiert haben. 

Falls der Druck abgefallen ist und unter den empfohlenen Herstellervorgaben liegt, empfiehlt es sich, Heizungswasser nachzufüllen. Beachten Sie dabei bitte die Herstellervorgaben. Letzteren können Sie entnehmen, ob Sie das Heizungswasser selbst auffüllen können und was es dabei zu beachten gilt.

6. Letzter Schritt: Anlage wieder einschalten

Nun gilt es, die Heizung wieder auf Normalbetrieb beziehungsweise die Umwälzpumpe wieder einzuschalten. Vergessen Sie dabei nicht, die Heizkörperthermostate wieder auf die gewünschte Stufe zu drehen. Nun sollten alle Heizkörper gleichmäßig warm werden und keine Geräusche verursachen.

Häufige Probleme: Heizung wird nicht warm trotz Entlüften?

Trotz Entlüften verursachen Heizkörper weiterhin störende Geräusche oder werden nicht richtig warm? Dann gilt es in der Regel, einen Fachbetrieb heranzuziehen. Wenn Heizkörper immer wieder anfangen zu gluckern, obwohl sie schon entlüftet wurden, dann gibt es meist eine Undichtigkeit im System oder das Membran-Ausdehnungsgefäß ist defekt. 

Heizung entlüften in Mietwohnungen

Laut § 535 BGB ist der Vermieter für die Instandhaltung der Heizung in einer Mietwohnung zuständig. Dazu gehört auch die regelmäßige Entlüftung. Grundsätzlich sind Mieter also nicht dazu verpflichtet, ihre Heizung selbst zu entlüften. 

Es kann jedoch vorkommen, dass der Vermieter dem Mieter einfache Handlungen wie das Entlüften der Heizung im Mietvertrag überträgt. Verfügt der Mietvertrag über eine entsprechende Klausel, ist der Mieter zuständig. Ohnehin ist es dem Mieter erlaubt, die Heizung jederzeit selbst zu entlüften. So gehört diese Handlung zu den einfachen Tätigkeiten, die ohne Fachwissen möglich sind. Diese gehören laut § 535 BGB zum „vertragsgemäßen Gebrauch“ einer Mietwohnung. Alles, was über das Entlüften der Anlage hinausgeht wie Wartung und Reparaturen, liegen jedoch weiterhin im Zuständigkeitsbereich des Vermieters. 

 

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