Übersicht der Lärmentwicklung einer AEROTOP SX

Wärmepumpe Lautstärke: Abstände und gesetzliche Vorgaben

Die Wärmepumpe gilt als die Heizlösung der Zukunft. Sie nutzt nachhaltige Energiequellen und ist deutlich effizienter als fossile Heizungsarten wie Öl- und Gasheizungen. Doch trotz der vielen Vorteile gilt es beim Aufstellen von Wärmepumpen auch einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Eine davon ist die Lautstärke des Außengeräts. Im Außengerät befindet sich ein Ventilator, der die Umgebungsluft ansaugt. Dabei entsteht Schall. Mit welcher Lautstärke Eigentümer dabei rechnen müssen und wie sich das auf den vorgeschriebenen Abstand zum Nachbargrundstück auswirkt, das erläutern die folgenden Abschnitte.
 

Warum verursacht eine Wärmepumpe Geräusche?

Die Geräusche entstehen in der Außeneinheit der Wärmepumpe. Genau genommen sind es der darin befindliche Ventilator und der Verdichter. Der Ventilator zieht die Umgebungsluft an, um die darin enthaltene Wärme zu nutzen. Dadurch erzeugt er Schall. Der Kompressor verdichtet das Kältemittel, wobei er Vibrationen und Brummgeräusche verursacht.  

Schallleistungspegel und Schalldruckpegel

Die Lautstärke einer Wärmepumpe wird in der Regel in Dezibel angegeben. Abgekürzt wird dieser Wert als dB(A). Das „A“ bedeutet, dass die Lautstärke nach der menschlichen Hörwahrnehmung gewichtet wird. Dabei unterscheidet man zwischen dem Schallleistungspegel und dem Schalldruckpegel. 

  • Schallleistungspegel: Der Schallleistungspegel beschreibt die gesamte Geräuschabgabe der Außeneinheit, unabhängig vom Abstand zum Gerät. Hersteller sind verpflichtet, den Schallleistungspegel ihrer Wärmepumpe anzugeben. Das ermöglicht den Vergleich verschiedener Geräte. Üblicherweise erzeugen Luftwärmepumpen einen Schallleistungspegel zwischen 50 und 65 dB(A). 
  • Schalldruckpegel: Der Schalldruckpegel hingegen gibt an, wie laut die Wärmepumpe in einer bestimmten Entfernung tatsächlich wahrgenommen wird. Er wird beispielsweise in einem, drei oder fünf Metern Abstand gemessen. In einem Meter Abstand liegt der Schalldruckpegel meist zwischen 45 und 60 dB(A), in drei Metern Entfernung nur noch bei 35 bis 50 dB(A).

Wie laut ist eine Wärmepumpe?

Geht es um die Lautstärke von Wärmepumpen, ist also vor allem der Schalldruckpegel interessant, da er die tatsächlich wahrgenommene Lautstärke misst. Der Schalldruck ist auch ausschlaggebend, wenn es um rechtliche Vorgaben wie den Abstand der Wärmepumpe zum Nachbargrundstück geht. 

Der typische Schalldruckpegel einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht je nach Abstand folgende Werte:

 

Abstand Schalldruckpegel (Wahrgenommene Lautstärke)
1 Meter 45 bis 60 dB(A)
3 Meter 35 bis 50 dB(A)
5 Meter 30 bis 45 dB(A)
10 Meter 25 bis 35 dB(A)
15 Meter 22 bis 32 dB(A)

Zum Vergleich: Flüstern entspricht etwa 30 dB(A), Hintergrundgeräusche in einer normalen Wohnung liegen bei rund 40 dB(A), ein Kühlschrank bei 50 dB(A) und ein Gespräch in einem Meter Entfernung bei rund 60 dB(A).

Mit einem Schalldruck von 33 dB(A) in 3 Metern Abstand ist die AEROTOP SX von ELCO kaum lauter als Flüstergeräusche und damit eine der leisesten Wärmepumpen ihrer Klasse. Das macht sie zur geeigneten Lösung auch in dicht bebauten Wohngebieten. 

 

Die ELCO AEROTOP® SX - Entwickelt, um leise zu sein

Die AEROTOP® SX7 erreicht einen Schallleistungspegel von 47 dB(A) und im reduzierten Nachtmodus und in einer Entfernung von 1 m (bei Montage direkt an der Hauswand) einen Schalldruck von 42 dB(A).

In 3 m Entfernung beträgt der Schalldruck nur noch 33 dB(A). Alle Lärmschutzrichtlinien werden eingehalten. Das ermöglicht die Aufstellung auch auf kleinen Grundstücken in Wohngebieten.

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Rechtliche Vorgaben: Wie laut darf eine Wärmepumpe sein?

Häufig ist davon die Rede, dass es einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand zur Grundstücksgrenze für Wärmepumpen gibt. Für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist jedoch nicht der Abstand zum Nachbargrundstück entscheidend, sondern der Schalldruckpegel am sogenannten maßgeblichen Immissionsort. Gemessen wird die Lautstärke der Wärmepumpe somit in Bereichen, in denen sich der Nachbar üblicherweise aufhält. Typische Bereiche zur Messung sind beispielsweise das Schlafzimmerfenster bei Nacht oder die Terrasse am Tag. 

Nach der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) dürfen hier in Wohngebieten tagsüber in der Regel 50 bis 55 dB(A) und nachts 35 bis 40 dB(A) nicht überschritten werden. Moderne Wärmepumpen verfügen häufig über einen Nachtmodus, der die Ventilatordrehzahl reduziert und die Geräuschentwicklung in der Ruhezeit verringert.

Während die TA Lärm die Geräuschemission im Außenbereich reguliert, legt die DIN-Norm 4109 die Grenzwerte für den Innenbereich fest. Dabei handelt es sich um eine Norm für den Schallschutz im Hochbau, wonach bestimmte Räume als besonders schützenswert gelten. Sogenannte schutzbedürftige Räume bestehen in Schlafräumen, Kinder- und Arbeitszimmern. Für Schlafräume gilt demnach ein maximal zulässiger Innenpegel von 30 dB(A), für Büroräume ein Grenzwert von 35 dB(A). Wichtig: Die Grenzwerte gelten im Innenraum bei geschlossenen Fenstern. 

Die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte durch die DIN 4109 und die TA Lärm sollte dabei nicht nur aus Rücksichtsnahme gegenüber den Nachbarn erfolgen, sondern auch im eignen Interesse. Denn eine zu hohe Lärmbelastung kann die Schlafqualität, die Konzentrationsfähigkeit und letztlich auch die Gesundheit beeinträchtigen. 

 

 

Schalldruck statt Grundstücksgrenze entscheidend

Für die Einhaltung von rechtlichen Vorgaben ist also nicht der Abstand zur Grundstücksgrenze des Nachbarn entscheidend, sondern der Schalldruck an bestimmten Messpunkten. Das spiegelt sich auch in aktuellen Gerichtsurteilen wider. Das Verwaltungsgericht Hannover entschied beispielsweise in einem Urteil zu einem Nachbarschaftsstreit mit dem Aktenzeichen 12 A 2675/20, dass die Grenzwerte der TA Lärm einer Wärmepumpe deutlich unterschritten wurden und wies damit die Klage eines Nachbarns ab.

Lautstärke reduzieren

Die beste Möglichkeit für einen geräuscharmen Betrieb besteht darin, Wärmepumpen bereits vor dem Kauf miteinander zu vergleichen. Beim Vergleich verschiedener Modelle lohnt sich ein Blick auf den angegebenen Schallleistungspegel. Ebenso können bestimmte Betriebsmodi wie Nacht- oder Flüstermodus dabei helfen, die Lautstärke zu reduzieren. 

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Abstand zu häufig genutzten Aufenthaltsbereichen. Sofern es technisch möglich ist, empfiehlt es sich, die Wärmepumpe beispielsweise nicht direkt unter das Schlafzimmer oder auf die Terrasse zu stellen. 

Darüber hinaus gibt es verschiedene Hilfsmittel, die Lautstärke einer Wärmepumpe nach der Installation zu reduzieren: 

  • Schallschutzhaube: Dabei handelt es sich um eine spezielle Ummantelung für das Außengerät. Es mindert den Schalldruckpegel, ohne die Luftzirkulation zu beeinträchtigen.
  • Schallschutzwände und -zäune: Barrieren aus Holz, Beton oder speziellen Akustikpaneelen, die den Schall umlenken oder absorbieren.
  • Schwingungsdämpfer und Lärmschutzmatten: Diese elastischen Elemente werden unter dem Fundament oder den Standfüßen der Wärmepumpe platziert und reduzieren so den Schall. 
  • Bepflanzung: Auch natürliche Barrieren wie Hecken oder Sträucher können die Lautstärke mindern.

Lautstärke von Wärmepumpen vergleichen

Ein probates Mittel, um den Schalldruckpegel verschiedener Wärmepumpen-Modelle zu vergleichen, bietet der Schallrechner des Bundesverbandes für Wärmepumpen e.V.. Es handelt sich dabei um ein Online-Tool zur überschlägigen Berechnung nach dem Verfahren der TA Lärm. Anwender wählen das Modell und geben Eckdaten zum Aufstellort ein. Basierend darauf erstellt der Online-Rechner eine Prognose.

 

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