Paar schläft in einem gemütlichen Bett

Nachtabsenkung für die Heizung: Ob sie sinnvoll ist und Einstellung

Je nach Hersteller auch als Sparbetrieb oder Zeitprogramm bezeichnet, ist die Funktion dahinter dieselbe: Nachts, wenn die Räumlichkeiten eines Gebäudes weniger genutzt werden, senkt die Heizungsanlage die Raumtemperatur automatisch herab. Ziel ist es, den Brennstoffverbrauch zu reduzieren und dadurch Heizkosten zu sparen. Die Bezeichnung als Nachtabsenkung ist dabei etwas irreführend. So kann es durchaus auch Sinn machen, die Raumtemperatur tagsüber zeitgesteuert zu senken. Beispielsweise dann, wenn sich Bewohner regelmäßig außer Haus befinden. Erfahren Sie hier, wann ein Zeitprogramm für die Heizung sinnvoll ist, wie es sich einstellen lässt und was es bei verschiedenen Heizungsarten zu beachten gilt.
 

Was ist die Nachtabsenkung?

Bei der Nachtabsenkung handelt es sich um eine Energiesparfunktion der Heizung. Über ein Zeitprogramm wird die Raumtemperatur während der Nachtstunden automatisch abgesenkt. Die Idee dahinter: Da die Bewohner des Hauses nachts schlafen, benötigen Wohnräume weniger Wärme. Morgens schaltet die Heizung rechtzeitig wieder hoch, damit es beim Aufstehen angenehm warm ist. Durch das Absenken der Raumtemperatur über Nacht lassen sich bis zu 12 Prozent der Heizenergie sparen. Das entlastet nicht nur die Haushaltskasse, sondern schont auch die Umwelt. Hinzu kommt, dass reduzierte Betriebszeiten die Lebensdauer der Anlage verlängern. Ob eine Nachtabsenkung sinnvoll ist, hängt vom energetischen Zustand der Immobilie und der Heizungsart ab – dazu mehr in einem der folgenden Abschnitte.

So funktioniert die Nachtabsenkung

Technisch funktioniert die Nachtabsenkung bei den meisten Heizungsanlagen über eine Parallelverschiebung der Heizkurve. Auch als Heizkennlinie bezeichnet, legt die Heizkurve fest, wie sich die Vorlauftemperatur der Heizung in Abhängigkeit von der Außentemperatur entwickelt. Bei sinkender Außentemperatur steigt die Vorlauftemperatur und umgekehrt. Das sorgt dafür, dass die Raumtemperatur trotz schwankender Außentemperaturen gleichmäßig warm bleibt. Diese Steuerung der Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur bleibt bei der Nachtabsenkung grundsätzlich erhalten. Was sie jedoch bewirkt, ist, dass sich die Heizkurve als Ganzes nach unten verschiebt. Damit sinkt das Grundniveau der Vorlauftemperatur und die Heizung erzeugt über den vordefinierten Zeitraum weniger Wärme. 

Nachtabsenkung einstellen

Bei modernen Heizungsanlagen lässt sich die Nachtabsenkung über die Heizungsregelung oder das Raumthermostat einstellen. Anwender haben hier die Möglichkeit, die Start- und Endzeit für den Nachtmodus der Heizung anzugeben, beispielsweise von 22:00 bis 6:00 Uhr. Je nach System lässt sich außerdem einstellen, um wie viel Grad die Heizung die Temperatur in der Nacht absenkt. Die Werkseinstellung liegt hier meist zwischen 2 und 3 °C. Einige Systeme arbeiten außentemperaturgeführt. Dabei erfolgt die Temperaturabsenkung in Abhängigkeit von der Außentemperatur. So wird in kalten Nächten die Temperaturkurve weniger abgesenkt, um ein Auskühlen zu verhindern.

Schritt für Schritt lässt sich das Einstellen der Nachtabsenkung wie folgt zusammenfassen:

  1. Bedienfeld öffnen: Zunächst gilt es das Bedienfeld der Heizungsregelung zu öffnen. Dieses befindet sich als Display an der Heizungsanlage oder am Raumregler.
  2. Heizkreis: Falls die Heizungsanlage über mehrere Heizkreise verfügt, beispielsweise für Heizkörper und Fußbodenheizung, gilt es, den passenden auszuwählen. 
  3. Heizzeiten festlegen: Über die Start- und Endzeit lässt sich die Dauer der Nachtabsenkung festlegen. 
  4. Temperaturabsenkung einstellen: Nun wird festgelegt, um wie viel Grad die Temperatur abgesenkt werden soll. Meist reicht eine Absenkung von 2 bis 3 °C. Sollte sich herausstellen, dass es nachts zu warm oder zu kalt ist, lässt sich die Einstellung jederzeit korrigieren.  

Ist eine Nachtabsenkung immer sinnvoll?

Eine Absenkung der Raumtemperaturen über Nacht ermöglicht es nicht nur, Brennstoffkosten zu sparen, sondern auch die Lebensdauer der Heizung zu erhöhen. Nicht immer jedoch ist eine Nachtabsenkung sinnvoll. So kann sie in einigen Szenarien sogar kontraproduktiv sein. Entscheidend ist hier die Heizungsart und der Sanierungszustand des Gebäudes.

In Altbauten und mäßig gedämmten Immobilien mit einer Öl- oder Gasheizung bietet die Nachtabsenkung eine gute Möglichkeit, ohne Komforteinbußen bis zu 12 Prozent der Heizkosten zu sparen.  

In gut gedämmten Neubauten und Passivhäusern geht über die Gebäudehülle kaum Wärme verloren. Die Absenkung der Temperaturkurve über Nacht spart hier kaum Energie, wohingegen das Wiederaufheizen der Räumlichkeiten verhältnismäßig viel Energie benötigt. Hinzu kommt, dass viele Neubauten über Fußbodenheizungen verfügen. Letztere sind deutlich träger als Heizkörper und benötigen mehrere Stunden, bis sie wieder warm werden. In gut gedämmten Gebäuden lohnt sich eine Nachtabsenkung in den meisten Fällen also nicht. Gleiches gilt für Immobilien mit Wärmepumpen. So verschlechtern große Temperaturdifferenzen wie durch das Absenken der Temperatur über Nacht den Wirkungsgrad von Wärmepumpen und führen so eher zu höheren Stromkosten als zu einer Heizkostenersparnis.

Nachtabsenkung bei Wärmepumpen

Bei einer Wärmepumpe ist eine klassische Nachtabsenkung meist nicht sinnvoll. Das liegt an ihrer Funktionsweise: Wärmepumpen arbeiten umso effizienter, je geringer der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle wie der Außenluft und der benötigten Vorlauftemperatur ausfällt. Wird die Heizleistung nachts stark reduziert und morgens wieder erhöht, muss die Anlage kurzfristig deutlich höhere Vorlauftemperaturen bereitstellen, um die abgekühlten Räume wieder zu erwärmen. Der Stromverbrauch steigt und Effizienzkennzahlen wie die Jahresarbeitszahl (JAZ) und der Coefficient of Performance (COP) sinken. Aus diesem Grund lohnt sich eine Absenkung der Temperatur über Nacht bei Wärmepumpen meist nicht oder nur in einem sehr begrenzten Umfang von 1 bis 2 °C.  

Was es bei Fußbodenheizungen zu beachten gilt

Auch bei Öl- und Gasheizungen in Kombination mit einer Fußbodenheizung lohnt sich eine Nachtabsenkung meist nur begrenzt oder gar nicht. Das liegt an der hohen Trägheit des Systems: Der Estrich speichert die Wärme und gibt sie nur langsam an den Raum ab. Wird die Vorlauftemperatur nachts abgesenkt, kühlt der Boden erst nach mehreren Stunden messbar ab. Am nächsten Morgen dauert es dann genauso lange, bis die gewünschte Temperatur wieder erreicht ist. Dadurch verringert sich der gewünschte Spareffekt oder bleibt ganz aus.

Nachtabsenkung und Mietrecht

Grundsätzlich ist es Vermietern erlaubt, eine Nachtabsenkung auch in Mietwohnungen einzustellen. Das gilt jedoch nur, wenn dabei bestimmte Vorschriften eingehalten werden. So darf die automatische Absenkung der Temperatur laut aktueller Rechtsprechung lediglich in einem Zeitfenster von 23:00 bis 6:00 Uhr erfolgen. Darüber hinaus gilt es, eine Mindesttemperatur zwischen 16 und 18 °C einzuhalten. Tagsüber gilt eine Mindesttemperatur zwischen 20 und 22 °C.

 

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