Ist eine Nachtabsenkung immer sinnvoll?
Eine Absenkung der Raumtemperaturen über Nacht ermöglicht es nicht nur, Brennstoffkosten zu sparen, sondern auch die Lebensdauer der Heizung zu erhöhen. Nicht immer jedoch ist eine Nachtabsenkung sinnvoll. So kann sie in einigen Szenarien sogar kontraproduktiv sein. Entscheidend ist hier die Heizungsart und der Sanierungszustand des Gebäudes.
In Altbauten und mäßig gedämmten Immobilien mit einer Öl- oder Gasheizung bietet die Nachtabsenkung eine gute Möglichkeit, ohne Komforteinbußen bis zu 12 Prozent der Heizkosten zu sparen.
In gut gedämmten Neubauten und Passivhäusern geht über die Gebäudehülle kaum Wärme verloren. Die Absenkung der Temperaturkurve über Nacht spart hier kaum Energie, wohingegen das Wiederaufheizen der Räumlichkeiten verhältnismäßig viel Energie benötigt. Hinzu kommt, dass viele Neubauten über Fußbodenheizungen verfügen. Letztere sind deutlich träger als Heizkörper und benötigen mehrere Stunden, bis sie wieder warm werden. In gut gedämmten Gebäuden lohnt sich eine Nachtabsenkung in den meisten Fällen also nicht. Gleiches gilt für Immobilien mit Wärmepumpen. So verschlechtern große Temperaturdifferenzen wie durch das Absenken der Temperatur über Nacht den Wirkungsgrad von Wärmepumpen und führen so eher zu höheren Stromkosten als zu einer Heizkostenersparnis.